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Flughafen Köln/Bonn: ver.di kritisiert Pläne zur Tochtergründung und zu drastischen Lohnsenkungen im Groundservice

Flughafen Köln/Bonn: ver.di kritisiert Pläne zur Tochtergründung und zu drastischen Lohnsenkungen im Groundservice
19.07.2019

Trotz langjähriger Verhandlungen über die Zukunft des Groundservice unter dem Dach der Flughafengesellschaft Köln/Bonn beabsichtigt die Geschäftsführung nun, eine Groundhandlingtochter zu gründen. In den am 18. Juli mit ver.di geführten Tarifgesprächen informierte der Geschäftsführer Thorsten Schrank über die Pläne des Arbeitgebers zur Zukunft des Groundservice und kündigte drastische Einschnitte für die Beschäftigten an. Frauke Bendokat, Gewerkschaftssekretärin ver.di Köln-Bonn-Leverkusen erklärt: „Beschäftigte in der Abfertigung sollen am Ende auf mehr als 10.000 Euro pro Jahr verzichten. Das sind fast 30% des derzeitigen Jahresbruttogehalts. Das ist mit uns nicht zu machen!“

Im Groundservice sind mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Geschäftsführung beabsichtigt diese in eine neu zu gründende Tochtergesellschaft zu überführen und deren Monatstabellenlöhne drastisch abzusenken. Nach den Plänen des Flughafenbetreibers sollen alle Beschäftigten in den nächsten 10 Jahren auf das sogenannte Leistungsentgelt verzichten, die Kolleginnen und Kollegen im Groundservice sogar dauerhaft. Dabei würde es sich in den unteren Lohngruppen um Einbußen von mehreren hundert Euro pro Jahr handeln.

Der Stammbelegschaft sollen, mit Ausnahme der unkündbaren Beschäftigten, mit der Überführung in die Tochter zusätzlich die Jahressonderzahlung (ca. 2.500 Euro pro Jahr), eine Zahlung aus dem bereits in der Vergangenheit von ver.di abgeschlossenen „Tarifvertrag Ertragsbeteiligung“ (ca. 600 Euro pro Jahr) sowie alle Überstundenzuschläge gestrichen werden. Die Ende 2018 aufgrund einer ver.di Vereinbarung übernommenen befristet Beschäftigten sollen, genauso wie die Neueinstellungen, auch nicht mehr die betriebliche Altersvorsorge des öffentlichen Dienstes erhalten, sondern lediglich einen viel zu niedrigen Arbeitgeberzuschuss.

„Die uns bisher vorliegenden Informationen machen deutlich, dass der Arbeitgeber die Tochter nur gründen möchte, um die Löhne abzusenken. Dafür sind wir nicht zu haben. Wir stehen weiterhin für eine Fortsetzung des Kölner Weges mit einem Groundservice in der Flughafen Köln/Bonn GmbH zur Verfügung. Kommt es zur Tochtergründung, machen wir aus dieser einen Streikbetrieb“, so Sven Kühn, Verhandlungsführer ver.di NRW.

Für weitere Informationen:
Frauke Bendokat 0160 90650750
(Gewerkschaftssekretärin im Bezirk Köln-Bonn-Leverkusen)
Sven Kühn 0175 4903691
(Gewerkschaftssekretär im Landesbezirk)

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