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Pressemitteilung

ver.di erhöht den Druck

Warnstreiks an elf Flughäfen in Deutschland

Am 27.04.2016 hatte ver.di die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu bundesweiten Warnstreik aufgerufen, um nach bereits zwei enttäuschenden Verhandlungsrunden den Druck auf Bund und Kommunen zu erhöhen. Nachdem in der ersten Verhandlungsrunde ver.di überhaupt kein Angebot gemacht wurde, legten die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde ein Angebot von 3 Prozent mehr Lohn auf zwei Jahre verteilt vor. Auf das Jahr bezogen handelt es sich lediglich um eine Erhöhung von 0,6 Prozent und 1,2 Prozent für 2016 und 2017 und dies bei einer zu erwartenden Teurungsrate von etwa 2 Prozent. Dies würde bedeuten, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer einen Reallohnverlust hinzunehmen hätten. Dies ist nicht hinnehmbar, weswegen daher an den Flughäfen Frankfurt am Main, München, Düsseldorf, Köln/Bonn, Dortmund und in Hannover-Langenhagen zu Warnstreik aufgerufen wurde, um Lohn Erhöhungen von 6 Prozent für die Beschäftigten und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat zu erstreiten.


Streikende in München am Flughafen

An den Streiks waren nicht nur die Beschäftigten aus dem Bodenverkehrsdienst, Check-In, Werkstätten, Luftsicherheitskontrolle und Flughafenfeuerwehr involviert, sondern darüber hinaus schlossen sich ebenfalls Beschäftigte aus den verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes, wie der Kita, der Müllabfuhr, der kommunalen Krankenhäuser usw. den Warnstreiks an.
Laut Tagesschau seien gestern mehr als 1.000 Flüge annulliert worden. In Frankfurt/Main fielen nach Angaben etwa 390 von 1.330 Flügen aus und schätzungsweise 4.000 bis 5.000 Streikende waren bei der Kundgebung von ver.di mit u.a. Frank Bsirske zugegen.


Ansprache von Frank Bsirske an die Beschäftigten in Frankfurt

Wiederum in München bestreikten mehr als 500 Beschäftigte von aeroground, Flughafen München und der Sicherheitsgesellschaft am Flughafen München mbH den Flughafen, weshalb etwa 70 Prozent des Flugverkehrs stillgelegt wurde. Ganz besonders freuen durften sich die Kolleginnen/Kollegen am Flughafen Köln/Bonn über die internationale Unterstützung: zwei Piloten der US-amerikanischen Gewerkschaft IPA (Independent Pilots Association), die die Pilotinnen/Piloten der UPS vertreten, kamen zu Besuch und überbrachten solidarische Grüße, während die Bschäftigten der UPS in der Zeit von 0.00 Uhr bis 24.00 Uhr keine einzige Maschine der UPS bewegten. Aber auch an den anderen Flughäfen war die Beteiligung hoch, so dass bspw. in Düsseldorf etliche Flüge gestrichen wurden. Allein die Lufthansa musste aufgrund der großen Beteiligung der Streikenden aller Flughäfen etwa 900 Flüge absagen.

Des Weiteren wurde bereits am Dienstag in Bremen gestreikt. Beschäftigte aus sämtlichen Abteilungen und Betriebsbereichen kamen und legten die Arbeit nieder. Die Kollegen/Kolleginnen haben damit einen wichtigen Erfolg erzielt, da in diesen Betrieben zum aller ersten Mal gestreikt wurde und damit dem Arbeitgeber klar gemacht werden konnte, dass die Beschäftigten bereit sind für ihre Interessen zu kämpfen.


Streikende in Bremen

Die Warnstreiks waren insgesamt ein Erfolg und haben für Interesse und für Aufmerksamkeit in den Medien gesorgt. Doch waren die Warnstreiks nicht nur für die Tarifverhandlungen zum öffentlichen Dienst wichtig, sondern setzten ein deutliches Signal für die kommenden Verhandlungen für den Bodenverkehrsdienst (BVD). Die Warnstreiks haben gezeigt, welche Macht die Kolleginnen/Kollegen haben, wenn sie zusammenhalten.

Weitere Artikel zum Thema bundesweiter Warnstreik an den Flughäfen findet ihr hier:

http://mobil.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Verdi-legt-sechs-deutsche-Flughaefen-mit-Warnstreiks-lahm-article17563091.html

http://www.merkur.de/bayern/super-streik-flughafen-muenchen-viele-hatten-noch-nie-6352459.html

http://hessenschau.de/wirtschaft/hunderte-fluege-am-flughafen-frankfurt-gestrichen,streik-flughafen-100.html

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/verdi-warnstreiks-105.html

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