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Stuttgart: SGS

Dritte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis – Arbeitgeber bessert Angebot nur leicht nach

ver.di-Mitglieder sind jetzt gefragt – neuer Verhandlungstermin am 08. März – FSG-Betriebsrat verrät Beschäftigte des Schwesterunternehmens SGS

Liebe Kollegin, lieber Kollege,

Die heutige, dritte Verhandlungsrunde war nach 5 Stunden beendet. Zu Beginn haben wir erneut die andauernden Maßnahmen von FSG und AHS zur Streikabwehr kritisiert. Wenn die Arbeitgeber genauso viel Engagement in ein akzeptables Angebot stecken würden, wie in das Einfliegen und Ausbilden von Streikbrechern, wäre heute ein Abschluss möglich gewesen.

Genau so daneben wie das Verhalten der Arbeitgeber ist übrigens das Verhalten des FSG-Betriebsrates. Während der Betriebsrat des Baden-Airparks seine Beschäftigten zur Solidarität mit der SGS aufgerufen und vor Streikbruch gewarnt hat, weigert sich eine Mehrheit im FSG-BR, gegen die Verletzung seiner eigenen Mitbestimmungsrechte durch den Arbeitgeber vorzugehen. Zur Begründung ist man sich dort für die fadenscheinigsten und absurdesten Ausreden nicht zu schade. Das ist nicht nur verantwortungslos gegenüber den FSG-Beschäftigten, es ist ein Verrat an den Kolleginnen und Kollegen bei der SGS – also innerhalb des eigenen Konzerns.

Die FSG und AHS haben im Laufe des Nachmittags ein leicht verbessertes Angebot vorgelegt.
1. Laufzeit. Hier sind beide Seiten aufeinander zu gegangen. Auf dem Tisch liegt eine Laufzeit von 24 Monaten.
2. Entgelterhöhung. Für das Jahr 2017 bietet der Arbeitgeber 55 Cent. Das sind je nach Tarifgruppe zwischen 4 Cent und 24 Cent mehr als beim letzten Mal.
Für 2018 bieten sie wie bisher nur 3,3% mehr.Insgesamt für fast alle noch nicht mal ein Euro mehr in 2 Jahren.
3. Ertragsbeteiligung. Wir wollen die gleiche Behandlung wie die FSG Kollegen und Kolleginnen. Das sind 700 Euro in 2017 und in den kommenden Jahren je nach Lage zwischen 100 und 700 Euro. Der Arbeitgeber will nur dieses Jahr 700 Euro bieten. 2018 gibt es 300 Euro (400 Euro ab dem 15. Beschäftigungsjahr). Wenn der Gewinn der S Ground unter einer Million liegt, gibt es gar nichts.
4. Erholungsbeihilfe für ver.di-Mitglieder. Wir wollen 500 Euro, der Arbeitgeber bietet nichts.
5. Manteltarifvertrag. Hier werden u.a. Zuschläge, Arbeitszeiten und Sonderzahlungen geregelt. Der Manteltarifvertrag ist von ver.di nicht gekündigt worden und wird darum derzeit auch nicht verhandelt. Wir sehen aber grundsätzlich Nachbesserungsbedarf bei diesem Tarifvertrag. Der Arbeitgeber erklärt, dass eine Verlängerung des Manteltarifvertrages bis Ende 2018 Bedingung für sein Angebot ist.

Uns reicht das nicht. Aber wir entscheiden nicht alleine. Wir müssen deshalb von Euch wissen, ob Euch dieses Angebot ausreicht. Deshalb führen wir nun eine weitere Mitgliederbefragung durch. Denn wie es jetzt hier weiter geht, entscheiden wir alle gemeinsam. Fest steht jedenfalls: Ein Unternehmen, das Millionengewinne macht, darf keine Armutslöhne
zahlen. Es wird Zeit, dass die Eigentümer der SGS – Landesregierung du Stadt Stuttgart – Farbe bekennen.

Nächster Verhandlungstermin: 8. März 2017

Mit kollegialen Grüßen,
Eure ver.di Tarifkommission
Birgit Münch, Bettina Bareuther, Monika Mader, Markus Felger, Ioannis Berzigiannidis, Katharina Wesenick
(ver.di Bundestarifsekretärin Flughäfen), Andreas Schackert (ver.di Landesfachbereichsleiter
Verkehr), Cuno Hägele (Geschäftsführer ver.di Bezirk Stuttgart), Bernd Köster (ver.di Sekretär Stuttgart).
Check in: Infos über die Tarifrunde bei SGS unter: https://verdi-airport.de/?p=139

Die Tarifinfo gibt es hier
(395,51 kB)
zum runterladen

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